Fachwissen

Selbstheilung - den eigenen Körper nutzen

Das Fass ist voll. Chronische Krankheiten bestimmen die Gesellschaft und das Wohlbefinden jedes einzelnen. Die Gesundheitskosten explodieren. Prävention durch Selbstregulierung des Körpers kann die eigene Gesundheit steigern und nachhaltig Gesundheitskosten senken.

Gastbeitrag von Jürg Luginbühl (Director of Marketing & Sales bei der KKS Ultraschall AG) und Fabian de Jong (Head of Operations bei der ZZ Vermögensberatung (Schweiz) AG) im Rahmen des Executive MBA der Hochschule Luzern – Wirtschaft.

 

Unverzichtbar ist die Schulmedizin in der Notfallmedizin, bei schweren Erkrankungen sowie in der Chirurgie. Dies ist nicht zu bezweifeln. Symptomorientiertes Vorgehen muss aber nicht in jedem Fall zielführend sein. Vielmehr müssten Symptome und Krankheiten durch eine präventive und ganzheitliche Gesundheitsförderung bereits vor deren Entstehung verhindert werden. Die Voraussetzung dafür ist aber, dass Menschen zunehmend den Stellenwert und die Wirksamkeit einer präventiven Gesundheitsförderung erkennen und für sich nutzen. Letztendlich kann jeder sein Leben und seine Gesundheit selbst mitgestalten. 

Im Fokus einer bewussten Prävention liegt die Selbstregulierung des Körpers und dadurch die Selbstheilung des Menschen. Dabei wird die Gesundheit als ganzheitlicher Aspekt betrachtet: Ein gesunder und ausgeglichener Lebensstil sind ebenso wichtig wie eine individuelle Vitalstoffversorgung und Regeneration des Körpers.

 

Bewusstsein – heutiges Denken

Es ist bekannt, dass die eigene Gesundheit durch Bewegung und Sport, sowie eine gesunde Ernährung verbessert wird. Obwohl dazu vermehrt sinnbringende Gesundheitskampagnen durchgeführt werden, halten sich die wenigsten langfristig daran. Die Gesundheitskosten steigen jährlich weiter an. Auch aktuelle News aus Zeitungen und Online Medien wie zum Beispiel über die COVID19 Pandemie, müssten uns den hohen Stellenwert der eigenen Gesundheit bewusster schätzen lassen. Fakt ist, dass die präventive Gesundheitsförderung noch viel zu wenig im Alltag von Herr und Frau Schweizer gelebt wird. 

Deshalb muss anscheinend das Bewusstsein und das Wissen über die Möglichkeiten der Aktivierung der Selbstheilungskräfte des Körpers in der Gesellschaft erst noch erhöht werden. Schliesslich besitzen wir nur einen Körper und dieser sollte geschützt werden.

 

Einflussfaktoren auf die eigene Gesundheit

Chronische Erkrankungen, die das Gesundheitssystem auf lange Zeit belasten und die Gesundheitskosten ansteigen lassen, werden nicht weniger. Relevante Faktoren, die über Gesundheit oder Krankheit entscheiden, werden sehr oft nicht erkannt und ganzheitlich angegangen. Trotz eines bestehenden Bewusstseins und fortschrittlicher medizinischer Behandlungsmöglichkeiten. Möglicherweise sind dadurch einige Krankheitsbilder beim Gang zum Arzt bereits so weit fortgeschritten, dass die Heilung nur noch schwer durch schulmedizinische Behandlungen erreicht werden kann. Eine ganzheitliche präventive Gesundheitsförderung für den eigenen Körper könnte dem schon früh entgegenwirken. Wichtig ist zu differenzieren, dass für viele Krankheiten und Symptome der eigene Körper in der Lage ist, sich selber zu schützen oder gar zu heilen.

Faktoren wie gestörte emotionale Felder (z.B. Traumata), mentale Felder (z.B. psychische Blockaden) oder Herde (z.B. Zahnprobleme) können zu einer signifikanten Zunahme von chronischen und neuronalen Krankheiten führen. Schadstoffe wie Feinstaub von Industrie und Verkehr, Umweltgifte wie Pestizide und Herbizide, aber auch Fremdfelder wie Elektrosmog, Radioaktivität und Sonnenstrahlen sind schon lange allgegenwärtig. Praktisch jeder Mensch hat bereits gesundheitsrelevante Schadstoffbelastungen im Körper. 

Viele Schadstoffe werden durch die Nahrung, durch die Luft oder über die Haut aufgenommen. Bei Implantaten oder injizierten Materialien gelangen diese direkt in den Körper. Oftmals spüren wir die Schadstoffe selbst nicht, aber bestimmte Symptome zeigen die Belastung im Körper an. Energielosigkeit, Müdigkeit, Stimmungsschwankungen oder Kopfschmerzen könnten Hinweise auf eine Schadstoffbelastung im Körper sein. Sehr oft entwickeln sich daraus auch chronische Erkrankungen.

Bereits der nationale Gesundheitsbericht des Schweizerischen Gesundheitsobservatorium 2015 machte deutlich, dass in der Schweiz rund 2.2 Mio. Menschen an einer chronischen Krankheit leiden. 31.9% der Bevölkerung ab 15 Jahren gaben 2012 an, dass sie an einer chronischen Krankheit oder einem langdauernden Gesundheitsproblem leiden würden (Daten der SGB). Und dieser Anteil der erkrankten Personen nimmt mit dem Alter weiter zu. Gemäss der Weltgesundheitsorganisation WHO sterben jährlich 38 Mio. Menschen an chronischen Erkrankungen. Diese Problematik ist also nicht neu.

Je älter die Menschen werden, desto häufiger leiden sie oftmals nicht nur an einer chronischen Erkrankung, sondern sogar an mehreren gleichzeitig. Diese sogenannte Multimorbidität bringt oft schwerwiegende Folgen für die Betroffenen mit sich. Viel zu schnell wird heutzutage aber zu klassischen Schmerzmitteln gegriffen, nur um kurzfristig eine Linderung zu erlangen. Sich aber mit einer bewussten Prävention gegen die Ursachen von chronischen Erkrankungen zu schützen, nutzen wir noch viel zu wenig. 

 

Bevor das Fass voll ist, die Selbstheilung fördern

Leider gibt es zur präventiven Selbstregulierung des Körpers noch nicht so viele wissenschaftliche Studien wie in der Schulmedizin. Dennoch ist die Methode der Selbstheilung so alt wie die Menschheit selbst und entsprechend ist ein grosser Erfahrungsschatz vieler Heilverfahren vorhanden und belegt. Fehlt eine wissenschaftliche Studie, heisst dies nicht, dass eine alternative Therapieform nicht wirksam ist.

Für den Körper schädliche Stoffe können zu einem sehr hohen Grad aufgenommen und absorbiert werden. Allerdings werden auch diese "Speicher" durch die verstärkte Belastung durch unsere Umwelt schneller voll oder laufen gar über. Dabei kann diese Überbelastung in schweren und chronischen Krankheitsbildern enden. Durch gezielte Aktivierung der Selbstregulierung kann dem Körper selber die Regenerierung solcher "Speicher" gelingen – noch bevor die Bekämpfung einer folgenden möglichen Erkrankung zusätzliche Ressourcen beansprucht und ein noch grösseres Ungleichgewicht entsteht.

Diese Balance zu schaffen, bevor sich Krankheitsbilder ergeben, liegt unter anderem in der Selbstverantwortung für den eigenen Körper. Sich bereits heute bewusst für die eigene Selbstheilung einzusetzen, wird sich immer positiv auf die Gesundheit von morgen auswirken.

 

 

Ergänzende Literatur und Informationsquellen für den Fachbericht Selbstheilung.

Wer sich weiter in die Thematik vertiefen möchte, kann dazu auf folgende verwendete Quellen zugreifen. Die Autoren des Fachartikels empfehlen dazu folgende Seiten:

 

Über die Autoren:

Jürg Luginbühl (Director of Marketing & Sales bei der KKS Ultraschall AG) und Fabian de Jong (Head of Operations bei der ZZ Vermögensberatung (Schweiz) AG) sind Teilnehmende des Executive MBA der Hochschule Luzern – Wirtschaft. Im Rahmen dieser Weiterbildung haben sie diesen Fachartikel zum Thema Gesundheitsförderung verfasst. 

Weitere Informationen: www.hslu.ch

 

 

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